Tipps & Rezepte für selbstgemachtes Eis
Lust auf selbstgemachtes Eis? Die Zubereitung von leckeren Eiskreationen mit all den Zutaten, die Sie selbst am liebsten mögen, ist gar nicht so schwer. Hier geben wir Ihnen ein paar tolle Tipps rund um die Eiszubereitung – ob mit oder ohne Eismaschine – sowie leckere Eisrezepte.
Eiszubereitung mit oder ohne Eismaschine?
Selbstgemachtes Eis kann man mit oder ohne Eismaschine zubereiten. Die eine Methode ist sicherlich einfacher, aber auch kostenintensiver, während die andere mit einem nicht zu unterschätzenden zeitlichen sowie manuellen Aufwand dagegen hält. Hier beschreiben wir kurz die Vor- und Nachteile beider Methoden.
Eis mit Eismaschine zubereiten
Die einfachste Art der Eiszubereitung ist sicherlich die mit Hilfe einer Eismaschine. Man gibt die vorbereitete Eismasse in die Maschine und muss sich im Anschluss um nichts mehr kümmern. Das Geheimnis für cremiges Eis ist das intensive Rühren und permanente Unterschlagen von Luft, durch das die Bildung von Eiskristallen vermieden und ein gewünscht cremiges Ergebnis erzielt wird. Eismaschinen erledigen dies völlig selbstständig. Zu bedenken gilt es beim Eismaschinenkauf, dass es Modelle gibt, bei denen man das Kühlelement vor Gebrauch im Tiefkühler auf die entsprechende Temperatur herunter kühlen muss sowie Modelle, bei denen die Maschine das Herunterkühlen der Eismasse ganz automatisch umsetzt.
Eis ohne Eismaschine zubereiten
Natürlich funktioniert Eiszubereitung auch ohne Eismaschine, diese Methode ist jedoch zeitaufwändiger und vor allem kraftintensiver. Die fertige Eismasse kommt nicht in die Eismaschine sondern in ein einfaches Behältnis, das dann direkt in den Tiefkühler wandert, wo die Masse gefriert. Die eigentliche Arbeit, um ein cremiges, weiches Eis ohne Eiskristalle zu erhalten, nämlich das wiederholte Rühren der Eismasse, muss man selbst mit manuellem Aufwand und in mehreren Durchläufen so lange umsetzen, bis das Eis die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Dies ist vor allem bei Cremeeissorten wie z.B. Sahneeis wichtig. Allerdings gibt es auch Eissorten, bei denen dies nicht notwendig ist, wie z.B. bei Parfait.
Die wichtigsten Eissorten auf einen Blick
Milcheis & Sahneeis Die zwei Eissorten basieren, wie ihr Name schon sagt, hauptsächlich auf Milch bzw. Sahne. Je höher der Fettanteil desto cremiger werden sie. Cremeeis ist eine besondere Form des Milcheises, das völlig ohne Wasseranteil und in einem exakten Verhältnis von Milch zu Ei bzw. Eigelb hergestellt werden muss.
Fruchteis Fruchteis kann ganz ohne Milchanteil als reines Fruchtwassereis, aber auch als cremigere Variante mit Milch- bzw. Sahneanteil hergestellt werden. Wichtig beim Fruchteis ist allerdings der Anteil an echten Früchten. Dieser liegt bei Zitrusfrüchten bei mindestens 10% bzw. bei allen übrigen Früchten bei mindestens 20%.
Frozen Yogurt Bei uns hat sich Frozen Yogurt inzwischen als Alternative zum Eis etabliert. Anstelle von Sahne wird Frozen Yogurt hauptsächlich mit Yogurt, teilweise anteilig mit Milch hergestellt und verfügt daher geschmacklich über eine gewisse Säure, was gerade im Sommer herrlich erfrischt. Er wird häufig relativ geschmacksneutral verkauft und durch Toppings wie Nüsse oder Schokosplitter ergänzt.
Parfait Als Parfait wird halbgefrohrenes Speiseeis bezeichnet, das im Gegensatz zum herkömmlichen Eis nicht unter Rühren zubereitet wird, sondern stehend gefriert. Es kann somit ideal auch ohne Eismaschine zubereitet werden. Durch den sehr hohen Anteil an Eigelb und Fett wird es auch ohne Rühren relativ cremig.
Sorbet Sorbet besteht hauptsächlich aus Wasser, verzichtet gänzlich auf Milch bzw. Sahne und damit auch auf einen Fettanteil. Seinen Geschmack erhält Sorbet durch die Zugabe von Früchten, Fruchtsäften und Zucker, aber auch durch experimentellere Zutaten wie z.B. Limonaden, Sekt oder andere alkoholische Getränke.
Eiszeit: leckere & erfrischende Eisrezepte
Damit bei Ihrer ersten Eiskreation nichts schiefgeht, haben wir Ihnen hier einige Basis-Tipps sowie ein paar tolle Rezepte für Eiscreme, Sorbet und Frozen Yogurt zusammen gestellt. Viel Spass beim Ausprobieren!
Basics für den Eisgenuss
Himbeer-Sorbet
Zutaten:
500 g Himbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
1 Zitrone
100 g Zucker
45 g Invertzucker
2 EL Himbeergeist (ersatzweise Himbeersirup)
Eismaschine
Stabmixer
feines Sieb
Für 6 Personen • Zubereitungszeit ca. 30 Min. • 140 kcal pro Portion
. Frische Himbeeren verlesen, tiefgekühlte Beeren auftauen lassen. Die Früchte in ein hohes Gefäss geben und mit dem Pürierstab fein pürieren. Das Fruchtpüree durch ein feines Sieb streichen.
Die Zitrone auspressen und den Saft mit dem Zucker und dem Invertzucker zum Fruchtpüree geben. Mit einem Schneebesen so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Den Himbeergeist untermischen. Das Fruchtpüree zugedeckt ca. 1 Std. in den Kühlschrank stellen.
Die Sorbetmasse in die Eismaschine füllen und in ca. 50 Min. cremig fest gefrieren lassen. Das fertige Sorbet mit einem Gummischaber aus der Maschine schaben. Sofort in Gläsern oder Schalen servieren oder in einer Gefrierbox mit Deckel tiefkühlen.
© 2016 Gräfe und Unzer Verlag GmbH
Erdbeereis
Zutaten:
300 g Erdbeeren
1/2 Zitrone
80 g feiner Zucker
150 g Sahne
100 ml Milch
Eismaschine
Pürierstab
Für 10 Portionen • Zubereitungszeit 15 Min. • Frieren 35 Min. • 95 kcal pro Portion
Die Erdbeeren waschen und gut abtropfen lassen, Kelchblätter abzupfen und unschöne Stellen wegschneiden. Die Beeren grob schneiden und mit dem Pürierstab fein pürieren.
Den Saft der halben Zitrone auspressen und mit dem Zucker verrühren, zu den Erdbeeren geben und alles verrühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Dann die Sahne und die Milch dazugeben und die Masse einmal gut mit dem Pürierstab durchmixen. Die Masse in einer Eismaschine nach Betriebsanleitung gefrieren lassen (ca. 35 Min.).
Gut zu wissen: Die Saison der unwiderstehlichen und Vitamin-C-reichen Früchte ist kurz, man sollte sie also ausnutzen! Am aromatischsten sind noch immer Walderdbeeren, die aber im Handel kaum erhältlich sind. Die kleinfrüchtigen Monatserdbeeren hingegen lassen sich gut im Topf oder im eigenen Garten ziehen.
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Frozen Yogurt
Zutaten:
4 Eiweisse (Grösse M)
Salz
600 g Naturjoghurt
60 – 70 ml Holunderblütensirup
Eismaschine
Für 6 Portionen • Zubereitungszeit 10 Min. • Frieren 50 Min.
Die Eiweisse mit 1 Prise Salz steif schlagen und kalt stellen. Den Joghurt in einer Schüssel mit dem Sirup verrühren. Den Eischnee unter die Joghurtmischung ziehen.
Die Joghurtmasse in die Eismaschine füllen und ca. 50 Min. cremig festfrieren lassen. Das fertige Joghurteis mit einem Gummischaber aus der Maschine schaben. Sofort in Schälchen servieren oder in einer Gefrierbox mit Deckel tiefkühlen.
Gut zu wissen: Dazu passt Schokoladensauce. Dafür 100 g Zartbitterkuvertüre hacken und mit 2 EL Wasser und 50 g Sahne in einem Topf schmelzen. Den Frozen Yogurt mit der Schokoladensauce begiessen und mit gehackten, karamellisierten Mandeln, zerkleinerten Karamellbonbons oder gerösteten Kokosflocken bestreuen.
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Stracciatella-Eis
Zutaten:
1 Vanilleschote
200 ml Milch
300 g Sahne
4 Eigelb (Grösse M)
90 g Zucker
100 g Zartbitterschokolade (70% Kakao)
Eismaschine
1 Gefrierbox mit Deckel
Waffelhörnchen zum Servieren (nach Belieben)
Für 6 Portionen • Zubereitungszeit 25 Min. • Kühlen 12 Std. • Frieren 55 Min. • 365 kcal pro Portion
Die Vanilleschote mit einem scharfen Messer längs aufschneiden und das Mark mit dem Messerrücken herauskratzen. Milch und Sahne mit Vanillemark und -schote in einen Topf geben. Die Vanillesahne unter Rühren aufkochen und bei schwacher Hitze ca. 5 Min. köcheln lassen. Beiseitestellen.
Die Eigelbe mit dem Zucker in einer hitzebeständigen Rührschüssel mit einem Schneebesen gut verrühren. Die heisse Vanillesahne unter ständigem Rühren in die Eigelbmischung giessen. Über dem heissen Wasserbad mit dem Schneebesen in ca. 10 Min. cremig aufschlagen. Die Masse in eine kalte Schüssel giessen. Auf ein kaltes Wasserbad setzen und ca. 10 Min. weiterrühren. Abgedeckt in den Kühlschrank stellen, am besten über Nacht.
Die Eismischung aus dem Kühlschrank nehmen und die Vanilleschote entfernen. Die Eismasse in die Eismaschine füllen und in ca. 40 Min. cremig fest gefrieren lassen.
Inzwischen die Schokolade grob hacken und über einem heissen Wasserbad schmelzen lassen. Die geschmolzene Schokolade in einen Gefrierbeutel füllen, ein kleines Loch hineinschneiden. Ein Drittel des Vanilleeises in eine längliche Gefrierbox von ca. 1 l Inhalt streichen. Ein Drittel der Schokolade in dünnen Fäden über das Eis spritzen. Mit Vanilleeis bedecken und wieder Schokolade aufspritzen. Diesen Vorgang noch einmal wiederholen. Das Eis mit einer Gabel durchrühren, sodass die Schokoladensplitter gut verteilt sind. Zum Festwerden ca. 15 Min. in das Tiefkühlfach stellen. Auf Schälchen oder Waffelhörnchen verteilen und servieren.
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Vanilleeis
Zutaten:
1 Tahiti-Vanilleschote
200 ml Vollmilch
300 g Sahne
4 Eigelb (Grösse M)
90 g Zucker
Eismaschine
Waffelhörnchen (selbst gemacht oder gekauft)
Für 6 Portionen • Zubereitungszeit 25 Min. • Kühlen 12 Std. • Frieren 40 Min. • 280 kcal pro Portion
Die Vanilleschote mit einem scharfen Messer längs aufschneiden und das Mark mit dem Messerrücken herauskratzen. Die Milch und die Sahne mit Vanillemark und -schote in einen Topf geben. Die Vanillesahne unter Rühren aufkochen und bei schwacher Hitze ca. 5 Min. köcheln lassen. Beiseitestellen.
Die Eigelbe mit dem Zucker in einer hitzebeständigen Rührschüssel mit einem Schneebesen gut verrühren. Die heisse Vanillesahne unter ständigem Rühren in die Eigelbmischung giessen. Über dem heissen Wasserbad mit dem Schneebesen in ca. 10 Min. cremig aufschlagen. Die Masse in eine kalte Schüssel giessen. Auf ein kaltes Wasserbad setzen und ca. 10 Min. weiterrühren. Abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Die Eismischung aus dem Kühlschrank nehmen und die Vanilleschote entfernen. Die Eismasse in die Eismaschine füllen und in ca. 40 Min. cremig fest gefrieren lassen. Das Vanilleeis mit einem Gummispatel aus der Maschine schaben, sofort auf Schälchen oder Waffelhörnchen verteilen und servieren. Oder das Eis in einer Gefrierbox mit Deckel tiefkühlen.
Tipp: Für das gewisse Etwas im Vanilleeis sorgt frischer Lorbeer. Die ätherischen Öle des Lorbeers heben das Vanillearoma subtil hervor. Dazu ein frisches Lorbeerblatt mit der Vanillesahne aufkochen, 5 Min. köcheln, dann 10 Min. ziehen lassen, das Lorbeerblatt entfernen und wie oben beschrieben weiterverfahren.
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Zitronen-Sorbet
Zutaten:
2 Zitronen (davon 1 Bio-Zitrone)
3 Limetten
6 Blättchen Zitronenmelisse
90 g feinster Zucker
200 ml Mineralwasser
Eismaschine
Stabmixer
Für 4 Personen • Zubereitungszeit ca. 10 Min. • 110 kcal pro Portion
Die Bio-Zitrone heiss waschen, trocken reiben und die Schale abreiben. Alle Zitronen und Limetten auspressen. Die Melisseblättchen waschen, trocken tupfen und in Streifen schneiden. Den Saft mit dem Zucker, der Zitronenschale und den Melisseblättchen verrühren und gut durchpürieren.
Das Mineralwasser unter die Saftmischung rühren. Die Mischung in eine Metallschüssel füllen, ca. 4 Std. zugedeckt ins Tiefkühlfach stellen und mindestens alle 30 Min. einmal durchrühren, damit die Eiskristalle nicht zu gross werden. Alternativ die Masse in der Eismaschine gefrieren lassen.
Vom fertigen Sorbet Nocken abstechen und in vier Gläsern anrichten.
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Nützliche Helfer für die Eiszubereitung
Neben einer Eismaschine sind noch einige andere Gerätschaften hilfreich bzw. notwendig. Sollten Sie häufiger Eis selbst herstellen, dann ist es empfehlenswert, sich diese Küchenhelfer zuzulegen.
Eisportionierer gibt es in unterschiedlichen Ausführungen – rund, eckig oder zum Schaben, aus Kunststoff oder Edelstahl. Ein Hebelmechanismus hebt die geformte Kugel aus der Halbkugel des Portionierers heraus. Es empfiehlt sich, den Eisportionierer während des Kugelabstechens immer wieder in heisses Wasser zu tauchen. So gleitet er weitaus leichter durch das Eis hindurch.
Gummispatel (Gummimambo) Durch die glatte Kante des Gummispatels wird die gesamte Masse in der Rührschüssel bewegt, ohne Reste zu hinterlassen. Ausserdem kann man aufgrund der Elastizität des Gummis bis auf den Boden des Schlagkessels rühren.
Kühlelemente oder Eiswürfel Kühlelemente werden im Gefrierfach tiefgefroren. Nach dem Herausnehmen bleibt die enthaltene Flüssigkeit lange in den Elementen gebunden und kühlt. Bei der Eisherstellung leisten Kühlelemente oder bereitgestellte Eiswürfel beste Dienste, denn beim Abkühlen der jeweiligen Eisgrundmasse ist Schnelligkeit gefragt.
Pürierstab Dank dieses nützlichen Helfers erhalten Saucen und Fruchtpürees eine wunderbar cremige Konsistenz, da er etwas Volumen einbringt.
Schlagkessel Der Schlagkessel – am besten aus Edelstahl – kann dank seines abgerundeten Bodens perfekt und ohne abzurutschen auf einen Topf aufgesetzt werden. So eignet er sich bestens für Wasserbäder, ob kalt oder heiss. Profis verwenden gerne auch die kostspielige Variante aus Kupfer. Kupfergeschirr leitet die Hitze besonders gut und ist in jeder guten Patisserie zu finden.
Spritzbeutel-Set Ein Spritzbeutel mit grosser Loch- und Sterntülle ist unentbehrlich, z. B. um empfindliche Eiweissmassen für Baisers oder Brandteig für Windbeutel aufs Blech zu spritzen. Nützliche Dienste leistet das Set auch beim Verzieren von Eis mit frisch geschlagener Sahne.
Waffelautomat für selbst gemachte Hörnchen. Das flache Waffeleisen zum Backen von Hörnchenplatten ist nicht zu verwechseln mit dem herkömmlichen Waffeleisen. Es sind spezielle Geräte, auf die die Teigmenge gegossen und dann gebacken wird. Zumeist liegt ein Hörnchenroller zum Aufrollen der frisch gebackenen Waffel bei.
© 2016 Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München
Für Hobby-Bäcker & Süssmäulchen
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