Äthiopien

Äthiopien, ein Staat im Osten Afrikas, gilt als Ursprungsland des Kaffees. Benannt ist dieses Naturprodukt dementsprechend auch nach der äthiopischen Provinz. Äthiopien ist weltweit bekannt für seine Kaffees und bis heute einer der grössten Kaffeeexporteure: Der Grossteil des gewaschenen Kaffees stammt aus dem Hochland südlich und westlich der Hauptstadt Adis Abeba, die meisten sonnengetrockneten Kaffees kommen aus den Bergregionen östlich von Adis Abeba. Insgesamt spielt Kaffee in Äthiopien zudem eine wichtige Rolle im Alltagsleben. Speziell auf dem Land kommen viele Familien drei Mal am Tag zusammen, um bei einer traditionellen Kaffeezeremonie gemeinsam das Getränk zu geniessen.

Wo wird Kaffee in Äthiopien angebaut?

Zu den bekanntesten Anbaugebieten Äthiopiens gehören Yirgacheffe, Harrar und Sidamo. Kaffee wächst hier meist nicht auf klassischen Plantagen, sondern in naturbelassenen Waldgärten. Neben dieser Tatsache sorgen vor allem klimatische und landschaftliche Bedingungen, wie das milde Bergklima und die nährstoffreichen Böden, dafür, dass sich die vielen Aromen des äthiopischen Kaffees besonders schonend entwickeln können. Dadurch hat äthiopischer Kaffee ein sehr komplexes Geschmacksbild. Die sonnengetrockneten Kaffees aus dem Hochland östlich der äthiopischen Hauptstadt, also den Regionen Yirgacheffe und Sidamo, schmecken meist eher würzig. Der gewaschene Kaffee aus den Bergregionen südlich und westlich von Adis Abeba hat dagegen Aromen von Beeren, Zitrone und zarten Blumen. Zu den legendärsten Kaffees aus Äthiopien zählt die Sorte Harar, die auf den fruchtbaren Böden im Hochland Harars östlich von Adis Abeba in etwa 1500 bis 2100 m Höhe angebaut wird. Harar wird trocken aufbereitet und überzeugt vor allem mit einem ausbalancierten Geschmack und guter Säure.

Was passiert bei der Kaffeeernte in Äthiopien?

In Äthiopien entspricht die Erntezeit der Zeitspanne zwischen Oktober und Januar. Nach einer Reifezeit von etwa zehn Monaten haben die Kaffeekirschen ihre Farbe von Grün zu Rot geändert. Dann können sie geerntet werden. Meist werden sie in Äthiopien noch von Hand gepflückt. Nach dem Pflücken werden die Kirschen dann vorsortiert und auf zwei unterschiedliche Arten weiterverarbeitet: Bei der trockenen Aufbereitung werden die ganzen Kaffeekirschen im Freien an der Sonne getrocknet. Nach etwa drei bis fünf Wochen lässt sich das Fruchtfleisch dann einfach von den Bohnen lösen. Bei der nassen Aufbereitung hingegen wird zunächst das Fruchtfleisch der Kaffeekirschen mithilfe eines sogenannten Pulpers entfernt. Anschliessend werden die Bohnen für etwa 12 bis 36 Stunden in ein Wasserbad gegeben, in dem ein Gärungsprozess, auch Fermentation genannt, stattfindet. Erst danach werden die Bohnen auf den Trockenplätzen ausgebreitet.